Das Epos der Tibeter

Erzählung

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Fayard, September 2002

Präsentation

Es ist der Kampf Davids gegen Goliath, ein kleines, spirituell verliebtes Volk, das von der materialistischen Macht Chinas von der Ausrottung bedroht ist. Tibet nimmt auf der Weltbühne eine ganz besondere Stellung ein: Seine mediale Bedeutung im Westen ist im Vergleich zu seinem demografischen und wirtschaftlichen Gewicht unermesslich. Dieses Interesse der Westler an dem Land des Schnees ist nicht erst seit heute spürbar. Seit Jahrhunderten begeistern sich Intellektuelle, Missionare, Reisende, Schriftsteller und Abenteurer für Tibet und versuchen meist vergeblich oder unter Lebensgefahr, dorthin vorzudringen. Aus dem Scheitern dieser Expeditionen entsteht ein mächtiger Mythos: der von Tibet als letztem heiligen Land der Menschheit. Von Pater Huc über Hergé bis hin zu James Hilton wuchs dieser Mythos Tibets im 20. Jahrhundert und nahm mit der brutalen Invasion Chinas 1950 eine tragische Wendung. Heute leben tibetische Lamas in der Diaspora und verbreiten ihre spirituelle Weisheit an Millionen von Westlern, die auf der Suche nach Spiritualität sind, aber auch tief vom Mythos geprägt sind.

Dieses Buch erzählt erstmals eine Doppelgeschichte: die des realen Tibets, einer wahren Feudalgesellschaft, geprägt von einer einzigartigen religiösen Kultur, und die des mythischen Tibets, wie es erträumt und phantasiert wird. Indem es die verworrenen Fäden von Realität und Fantasie entwirrt, lässt es uns die tiefen Wurzeln der Leidenschaft für dieses Land verstehen und zeigt das wahre Gesicht eines Volkes, das umso liebenswerter ist, weil es mit seinem Mut, aber auch mit seinen Widersprüchen, seinen Schattenseiten und seinen Zweifeln beschrieben wird. Ein Werk, das seinem Thema würdig ist: Das Dach der Welt.